Flügelbereiche öffnen daraufhin in aller Regel ohne Eingriff des
Piloten. Sollte sich die eingeklappte Seite nicht selbständig
öffnen, ziehen Sie die Steuerleine auf der eingeklappten Seite
tief durch. Im Extremfall muß dieser Vorgang mehrmals wieder-
holt werden.
Achten Sie darauf, die Flugrichtung durch Gegensteuern zu sta-
bilisieren. Hektisches „Pumpen" mit der Bremse empfiehlt sich
keinesfalls. Halten Sie immer den Bodenabstand im Auge!
Seitliche wie auch frontale Klapper können durch „aktives Flie-
gen" weitgehend ausgeschlossen werden.
In seltenen Fällen, insbesondere aus falsch ausgeleiteten Stall-
oder Trudelmanövern, kann es zu Einklappern kommen, bei
denen Teile des Flügels sich in den Leinen verhängen und die
Wiederöffnung erschweren. Bei Verhängern, auch geringen
Ausmaßes, muß mit deutlich markanterem Wegdrehen des
Schirms zur verhängten Seite hin gerechnet werden. Daher muß
sofort ohne Verzögerung gegengesteuert werden. Ohne die
Drehung zu stoppen, ist die Verhängung durch die Anströmung
von vorne im Spiralsturz nicht wieder zu lösen und die Steuer-
kräfte steigen sehr stark an. Gelingt das Abfangen nicht oder
reicht die Höhe nicht mehr für weiteres Eingreifen aus, so ist
sofort das Rettungsgerät auszulösen!
Reicht das Abfangen (auch bei hohen Steuerkräften stets noch
möglich) und nachfolgendes traditionelles Eingreifen nicht aus,
den Flügel zu öffnen, so können bei entsprechender Flughöhe
und Pilotenerfahrung folgende Methoden zum Ziel führen:
1. Herunterziehen der Stabiloleine kann ebenfalls dafür sorgen,
daß der Flügel wieder öffnet und in den Normalflug übergeht.
2. Das Einklappen der betroffenen Seite, um die Leinen zu ent-
lasten (nur bei kleinen Verhängern und Leinenüberwürfen).
3. Das kontrollierte Stallen der Kappe führt zu rückwärtigem Ab-
rutschen des Schirms und damit zu einer Anströmung von
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