Betriebsanleitung
SAFEMASTER
Drehzahl- oder Stillstandswächter
BH 5932
Vor der Installation, dem Betrieb oder der Wartung des Geräts muß diese
Anleitung gelesen und verstanden werden.
GEFAHR
Gefährliche Spannung.
Lebensgefahr oder schwere Verletzungsgefahr.
Vor Beginn der Arbeiten Anlage und Gerät spannungsfrei
schalten.
VORSICHT
Eine sichere Gerätefunktion ist nur mit zertifizierten Komponenten
gewährleistet!
Hinweise
Die hier beschriebenen Produkte wurden entwickelt, um als Teil einer
Gesamtanlage oder Maschine sicherheitsgerichtete Funktionen zu
übernehmen. Ein komplettes sicherheitsgerichtetes System enthält in
der Regel Sensoren, Auswerteeinheiten, Meldegeräte und Konzepte für
sichere Abschaltungen. Es liegt im Verantwortungsbereich des Herstellers
einer Anlage oder Maschine die korrekte Gesamtfunktion sicherzustellen.
DOLD ist nicht in der Lage, alle Eigenschaften einer Gesamtanlage oder
Maschine, die nicht durch DOLD konzipiert wurde, zu garantieren. Das
Gesamtkonzept der Steuerung, in die das Gerät eingebunden ist, ist vom
Benutzer zu validieren. DOLD übernimmt auch keine Haftung für Empfeh-
lungen, die durch die nachfolgende Beschreibung gegeben bzw. impliziert
werden. Aufgrund der nachfolgenden Beschreibung können keine neuen,
über die allgemeinen DOLD-Lieferbedingungen hinausgehenden, Garantie-,
Gewährleistungs- oder Haftungsansprüche abgeleitet werden.
Sicherheitsbestimmungen
-
Das Gerät darf nur von Personen installiert und in Betrieb genommen
werden, die mit dieser Betriebsanleitung und den geltenden Vorschriften
über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut sind.
-
Beachten Sie die VDE- sowie die örtlichen Vorschriften, insbesondere
hinsichtlich Schutzmaßnahmen.
-
Der Berührungsschutz der angeschlossenen Elemente und die Isolation der
Zuleitungen sind für die höchste am Gerät anliegende Spannung auszulegen.
-
Durch Öffnen des Gehäuses oder eigenmächtige Umbauten erlischt
jegliche Gewährleistung.
-
Montieren Sie das Gerät in einen Schaltschrank mit Schutzart IP 54 oder
besser; Staub und Feuchtigkeit können sonst zu Beeinträchtigungen
der Funktionen führen.
-
Sorgen Sie an allen Ausgangskontakten bei kapazitiven und induktiven
Lasten für eine ausreichende Schutzbeschaltung.
-
Die Sicherheitsfunktion muß bei Inbetriebnahme des Gerätes und
mindestens einmal im Monat ausgelöst werden.
Bestimmungsgemäße Verwendung
Das BH 5932 dient der Drehzahl- oder Stillstandüberwachung. Es kann
zum Schutz von Personen und Maschinen verwendet werden.
Bei bestimmungsgemäßer Verwendung und Beachtung dieser Anleitung
sind keine Restrisiken bekannt. Bei Nichtbeachtung kann es zu Personen-
und Sachschäden kommen.
Geräteeigenschaften
• entspricht
- Performance Level (PL) e und Kategorie 3 nach EN ISO 13849-1: 2008
- SIL-Anspruchsgrenze (SIL CL) 3 nach IEC/EN 62061
- Safety Integrity Level (SIL) 3 nach IEC/EN 61508 und IEC/EN 61511
• für Stop-Kategorie 0 nach EN 418
• 2-kanaliger Aufbau
• für Überwachungen von Dreh- und Längsbewegungen geeignet
• Eingänge für pnp-Näherungsschalter
• wahlweise Eingänge für npn-Näherungsschalter
• Näherungsschalter-Anschlußüberwachung
• fester Ansprechwert
• wahlweise einstellbarer Ansprechwert
• Rückführkreis X1 - X2 für die Überwachung externer Kontakte
• zwangsgeführte Kontakte
• 2 Schließer, 1 Öffner
Alle Angaben in dieser Liste entsprechen dem technischen Stand zum Zeitpunkt der Ausgabe.
Technische Verbesserungen und Änderungen behalten wir uns jederzeit vor.
DEUTSCH
Praxishinweise
Das Gerät kann für Stillstand- oder Drehzahlüberwachung eingesetzt
werden. Alle Geräte sind 2-kanalig aufgebaut.
Gerätevarianten
Drei verschiedene Gerätevarianten stehen zur Verfügung:
BH 5932.22/_ _0: Geräte mit fest eingestellter Drehzahl
BH 5932.22/_ _2: Geräte mit getrennt einstellbarer Drehzahl für beide
BH 5932.22/_ _1: Geräte mit gemeinsam einstellbarer Drehzahl für bei-
BH 5932.22/_ _3: Geräte mit gemeinsam einstellbarer Drehzahl für beide
Drehzahlbereiche
Bei Geräten mit einstellbarer Drehzahl wird der Gesamtbereich in
4 Unterbereiche aufgeteilt, die mittels zweier DIP-Schalter je Kanal wählbar
sind. Für das Einstellen der Drehzahl innerhalb des gewählten Unterbereichs
werden Potentiometer benutzt.
Einstellen der Drehzahlbereiche
Die für das Einstellen des Schaltpunktes benötigten Impulse pro Minute
[lpm] lassen sich mit der unten aufgeführten Formel berechnen:
U/min x Anzahl der Schaltnocken = Ipm
z. B. 7,5 U/min x 2 Schaltnocken = 15 Ipm
Betrieb als Stillstandswächter
Die Einstellung der beiden Kanäle ist so zu wählen, daß beide Kanäle
möglichst gleichzeitig schalten. Die maximale Zeit nach der Stillstandserken-
nung bis zum Schalten der Ausgangsrelais ist abhängig vom eingestellten
Ipm-Wert. Diese Verzögerungszeit läßt sich wie folgt berechnen:
60 s
eingestellter Ipm-Wert
Einschaltverzögerung nach Stillstandserkennung
t
vs
z.B. beim eingestellten Schaltpunkt von 15 Ipm
60 s + 2,5 s = 6,5 s
15
Betrieb als Überdrehzahlwächter
Besonders bei der Überdrehzahlüberwachung ist darauf zu achten, daß
die Schaltpunkte beider Kanäle auf gleichzeitiges Schalten möglichst exakt
eingestellt werden.
Schalten beide Kanäle nicht gleichzeitig ab, wird der Antrieb nur von dem
„schnelleren" Kanal abgeschaltet. Dadurch sinkt die Drehzahl, so daß der
langsamere Kanal die Überdrehzahl nicht mehr erkennen kann und folglich
auch nicht abschaltet. Durch das Nichtabschalten eines Kanals wird der
Neustart blockiert, und das Gerät läßt sich nicht mehr einschalten. Nur
eine Unterbrechung der Versorgungsspannung beseitigt die Startsperre.
Eine möglichst genaue Einstellung der Schaltpunkte beider Kanäle kann
erleichtert werden, wenn die zu überwachende Drehzahl möglichst in der
Mitte des Drehzahlbereichs liegt.
Die Einstellung auf gleichzeitiges Schalten der beiden Kanäle ist bei Geräten
mit getrennter Kanaleinstellung einfacher als bei Geräten mit zusätzlichem
Feinabgleich des Schaltpunktes.
Näherungsschalter
Für einen sicheren Betrieb ist auf eine vibrationsfreie Montage der Initiatoren
zu achten. Die Position der Näherungsschalter ist so zu wählen, daß die
beiden Impulse von den einzelnen Näherungsschaltern möglichst gleichzeitig
erfolgen. Dabei ist zu beachten, daß die Initiatoren sich gegenseitig nicht
beeinflussen. Der Anschluß der Näherungsschalter an die Stromversorgung
wird überwacht. Bei einer Unterbrechung der Stromversorgung am Nähe-
rungsschalter kann das entsprechende Ausgangsrelais nicht eingeschaltet
werden, oder das bereits eingeschaltete Relais fällt sofort ab. Für einen
störungsfreien Betrieb muß der Näherungsschalter-Ruhestrom mindestens 3
mA betragen. Bei einem Einsatz von Näherungsschaltern mit kleinerem Ru-
hestrom können Geräte ohne Näherungsschalter-Überwachungsanschluß
verwendet werden.
Nach EN ISO 13849-1, Sicherheitskategorie 3 sind die Initiatoren in ange-
messenen, regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Funktionalität zu prüfen.
1
ORIGINAL
Kanäle
de Kanäle
Kanäle und einem Feinabgleich der Schaltgleich-
zeitigkeit der Kanäle
+ 2,5 s = t
vs
BH 5932 / 140221 / 414